Rembrandts Orient

Zur Ausstellung im Museum Barberini

Die Ausstellung „Rembrandts Orient“ im Museum Barberini untersucht, wie die Maler des niederländischen Goldenen Zeitalters auf Einflüsse des Nahen, Mittleren und Fernen Ostens reagierten. Die Kunstwerke Rembrandts und seiner Zeitgenoss*innen sind Zeugnisse der ersten Globalisierung, die in der Malerei zu neuartigen Historienszenen, Portraits und Stillleben inspiriert hat. Die west-östliche Begegnung fand nicht auf Augenhöhe statt, zu einem auf Gleichwertigkeit beruhenden Austausch kam es nicht. Das Fremde war vor allem reizvoller Kontrast zum Eigenen. Turban und Teppich, Säbel und Seidenrock: Die stereotypisierende Motivik der Kunstgeschichte lebt im 20. Jahrhundert u.a. im Hollywood-Film fort und prägt teilweise bis heute die Wahrnehmung östlicher Kultur. Eine Auswahl von Spiel- und Dokumentarfilmen im virtuellen Kino des Filmmuseums Potsdam – so wie die Ausstellung im Museum Barberini – lädt dazu ein, den heute weiterhin andauernden Eurozentrismus zu hinterfragen.